Naturgefahr Wind: So schützt du dein Haus vor Sturm
Abgerissene Dachziegel, beschädigte Fenster, herunterfallende Äste: Sturm kann für dein Haus aus verschiedenen Gründen gefährlich sein. Die gute Nachricht: Du kannst dein Haus vor den Gefahren starker Winde schützen. Im Rahmen einer Sanierung solltest du daher bei der Wahl der Materialien nicht nur auf Energieeffizienz achten, sondern auch berücksichtigen, wie gross die Gefahr von Sturm an deinem Wohnort ist. Durch eine entsprechende Auswahl von Materialien und Baumethoden kannst du damit nicht nur energieeffizient und nachhaltig, sondern auch sturmsicher bauen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Besonders Dächer sind gefährdet bei Sturm.
- Steildächer sind gegen Sturmschäden besser geschützt als Flachdächer.
- Starker Wind kann Dachmaterialien abreissen oder lockern.
- Vorbeugende Schutzmassnahmen sind unter anderem die regelmässige Überprüfung des Dachs auf Schäden und die Verwendung vom richtigen Dachmaterial.
- Für Flachdächer eignet sich eine Dachbegrünung als Schutzmassnahme vor Sturmschäden.
Sturmschäden: Welche Gefahren für das Haus drohen
Dächer sind besonders gefährdet bei Sturm. Sie sind den Auswirkungen von starkem Wind und anderen stürmischen Wetterbedingungen direkt ausgesetzt. Dachmaterialien wie Schindeln, Ziegel, Dachbleche oder Dachpappen können abgerissen oder gelockert werden und undichte Stellen im Dach sind die Folge.
Auch Fenster und Türen können durch starken Wind beschädigt oder gelockert werden. Neben direkten Schäden an Fenster- oder Türrahmen kann es hierbei dazu führen, dass die Fenster und Türen nicht mehr richtig schliessen und somit undichte Stellen in der Gebäudehülle entstehen. Starker Wind kann auch lose Aussenausstattungen lockern, herunterreissen und umherschleudern. Das können Antennen, Gartenmöbel oder Satellitenschüsseln sein.
Das Eigenheim vor Sturm schützen
Im Rahmen einer Gebäudesanierung ist der Schutz vor Sturm ein wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden sollte: Mit dem Naturgefahren-Check findest du heraus, wie gefährdet dein Zuhause bei Sturm ist.
Naturgefahrenberatung
Möchtest du wissen, inwieweit dein Haus Naturgefahren ausgesetzt ist? Eine Beratung mit einer Expertin oder einem Experten für Naturgefahren verschafft dir Klarheit. Wichtig zu wissen: Die kantonalen Gebäudeversicherungen bieten eine kostenlose Beratung an und übernehmen sogar einen Teil der Kosten für die Umsetzung von geeigneten Schutzmassnahmen. Eine Expertin oder einen Experten in deiner Nähe findest du in deinem myky-Dossier.
Tipps für sturmsichere Fenster und Türen
Wähle Fensterrahmen und Türen aus robusten Materialien wie Aluminium, Stahl oder verstärktem Kunststoff, da diese widerstandsfähiger gegen starke Winde sind. Berücksichtige auch die Verwendung von Sicherheitsglas oder gehärtetem Glas, um Brüche bei starken Winden zu verhindern. Installiere ausserdem Verriegelungssysteme und Schliessmechanismen, die speziell für sturmsichere Anwendungen entwickelt wurden.
Hinsichtlich Bauweise solltest du dich für Fenster und Türen mit mehreren Verriegelungspunkten entscheiden, um sicherzustellen, dass sie bei starkem Wind fest verschlossen bleiben. Achte weiterhin auf hochwertige Dichtungen und eine professionelle Installation damit die Fenster und Türen winddicht sind.
Das solltest du bei einer Dachsanierung berücksichtigen
Windabweiser und Schutzvorrichtungen anbringen
Berücksichtige bei einer Dachsanierung auch Dachverstärkungen oder Sturmklammern.
Ein Windabweiser hält den Wind davon ab, unter das Dach zu gelangen. Wenn der Wind über den Überhang gleitet, wird er vom Dach weggeleitet, anstatt unter die Dachfläche zu strömen. Dies reduziert den Winddruck auf das Dach und das Risiko von Sturmschäden nimmt dadurch ab.
Gewusst?
Steildächer sind gegen Sturmschäden besser geschützt als Flachdächer. Bei Flachdächern drückt der Wind direkt auf die Dachfläche. Bei Steildächern kann der Wind über die schräge Neigung hinwegströmen.
Das richtige Dachmaterial verwenden
Wähle die Materialien so aus, dass sie besonders strapazierfähig sind. Beispiele dafür sind Ziegel, Schiefer oder Metalldachpfannen.
Dachüberprüfung durchführen
Ein bestehendes Dach solltest du regelmässig überprüfen. Suche nach Anzeichen von Schäden. Dazu gehören lockere oder beschädigte Dachziegel sowie -platten oder Risse in der Dachabdichtung.
Tipp
Überprüfe dein Dach am besten zweimal im Jahr. Zur Kontrolle bieten sich Frühling und Herbst an, wenn das Wetter jeweils milder ist.
Die Dachabdichtung intakt halten
Stelle sicher, dass die Dachabdichtung intakt ist. Das heisst, sie sollte keine Anzeichen von Verschleiss oder Undichtigkeiten aufweisen. Dachlecks können dazu führen, dass eindringendes Wasser das Dachmaterial schwächt.
Sturmsicheres Dach: Dachbegrünung als Schutz
Wer ein Haus mit Flachdach besitzt, kann dies mit einer Dachbegrünung schützen. Sie bietet deinem Dach zusätzlichen Schutz und Stabilisierung. Eine grosse Rolle dabei spielen die Pflanzen und das Substrat der Dachbegrünung. Mit Substrat ist das speziell entwickelte Erd- oder Bodenmaterial gemeint, das auf dem Dach platziert wird. Es dient den Pflanzen als Nährboden für ihr Wachstum. Die Wurzeln der Pflanzen in der Dachbegrünung verankern das Substrat und bieten zusätzliche Stabilität. Das Substrat wird so auch bei starkem Wind nicht weggetragen.
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Damit die Dachbegrünung lange hält, muss das richtige Dachsubstrat gewählt werden. Worauf du achten solltest, verraten wir dir hier.
Die Pflanzen und das Substrat einer Dachbegrünung wirken als natürliche Barriere gegen den Wind. Sie brechen den Windfluss über das Dach. Das verringert die Windgeschwindigkeiten auf dem Dach. So wird dazu beigetragen, dass dein Dach weniger anfällig für Sturmschäden ist. Die zusätzliche Masse der Dachbegrünung erhöht zudem die Stabilität des Dachs. Das Gewicht der Pflanzen und des Substrats wirkt dabei wie eine Gewichtsverteilung. Die Dachlast wird so insgesamt besser ausgeglichen. Das Dach ist während eines Sturms dadurch weniger anfällig für das Abheben oder andere Beschädigungen.
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